Schimmelpilze im Kindergarten
Schimmel-Alarm: Schimmelpilze im Kindergarten
In einem Kindergarten traten gesundheitliche Probleme bei einigen Kleinkindern zeitgleich auf: Asthma-ähnliche Symptome, Schlafstörungen, Fließschnupfen, Augenbrennen.
Kindergarten (Beispiel, anonymisiert)
Schimmelpilz-Bewuchs
Zusätzlich waren geruchliche Auffälligkeiten in einigen Räumen wahrnehmbar. Bei MVOC-Messungen konnten wir folgende Substanzen in der Raumluft feststellen:
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Diese gasförmigen Substanzen sind Hinweise auf einen verdeckten Schimmelpilzschaden. Raumluftmessungen mit einem Impaktor bestätigten zudem Schimmelpilz-Innenraumquellen.
Erhöhte Sporenkonzentrationen im Vergleich zur Außenluft wurden bei Partikelmessungen (teilweise mit Provokation = Anblasen der Raumflächen mit einem Gebläse) registriert.
Luftkeimmessungen ergaben ebenfalls Belastungen. Insgesamt ließen sich durch die Raumluftmessungen u.a. folgende Schimmelpilzarten (siehe Mykothek auf www.ingepa.eu) nachweisen:
- Stachybotrys chartarum (ein toxischer Cellulose-Besiedler)
- Memnoniella echinata (Toxinbildner)
- Aspergillus versicolor (ein Indikatorpilz für Feuchteschäden)
- Aspergillus penicillioides (ein sehr xerophiler Schimmelpilz)
- Chaetomium globosum (ein Indikatorpilz für Feuchteschäden)
- Chaetomium murorum (ein Indikatorpilz für Feuchteschäden)
Ein ergänzend eingesetzter Schimmelpilz-Spürhund markierte weite Bereiche in der Nähe der Sockelleisten und Gipskarton-Platten.
Gewonnene Proben aus der Estrichdämmschicht mittels Bohrkernmethode förderten verfärbte Styroporflächen ans Tageslicht.
Auch Proben der Gipskartonplatten waren von einem "Schwarzschimmel" erheblich besiedelt, teilweise überwuchert. Klebefilmabriss-Proben (KFA) dort ergaben das Vorliegen von Myzelen und Sporen von u.a. Stachybotrys chartarum. Weitere von diesem Pilz besiedelte Bereiche wurden sukzessive entdeckt und freigelegt.
Die Schimmelpilzspektren aus den Materialproben und KFAs deckten sich weitgehend mit denen aus den Raumluftmessungen.
Festgestellte Schadensursache: Feuchteeintritt über defekte Sockelabdichtungen und ein verstopftes Regenfallrohr sowie Durchfeuchtung der Estrichdämmschicht.
Nach der Schimmelpilzsanierung mit weitgehendem Rückbau befallener Baumaterialien unter Vorkehrungen gegen Sporen- und Staubabdrift wurde eine Freimessung ausgeführt, die eine fachgerechte Feinreinigung bestätigte. Die Sanierung wurde ohne den Einsatz von Desinfektionsmitteln ausgeführt.
Nach Sanierung und Wiederherstellung aller Räume konnte der Kindergartenbetrieb wieder voll aufgenommen werden.
Haben Sie geruchliche Auffälligkeiten in Ihrem Kindergarten oder Kita? Oder gesundheitliche Probleme bei zu betreuenden Kindern? Kontaktieren Sie uns jetzt!