Eichenprozessionsspinner-Prophylaxe
Der beste Zeitpunkt für die Behandlung der Raupen des Eichenprozessionsspinners ist direkt nach dem Hauptschlupf der Raupen aus den Eiern, weil die Raupen der ersten beiden Larvenstadien noch keine gefährlichen Brennhaare besitzen und besonders empfindlich auf z.B. Neem-haltige Bekämpfungsmittel reagieren.
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Da die jungen Larvenstadien noch unauffällig in den Kronen der Eichen leben, ist eine genaue Kontrolle des Eischlupfes unerlässlich. Die Neem-Produkte werden durch Spritzapplikation auf die Eichenbäume aufgebracht. Nach dem Antrocknen der Sprühlösung auf den Blättern nach 5 Stunden ist der Wirkstoff regenfest, d.h. er kann durch Niederschläge nicht mehr abgewaschen werden.
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Die Raupen nehmen den Wirkstoff durch ihre Fraßtätigkeit auf. Bereits nach kurzer Zeit kommt es zu einem Fraßstop. Obwohl die Raupen noch längere Zeit lebend auf den Bäumen beobachtet werden können, nehmen sie keine Nahrung mehr auf, entwickeln sich nicht mehr weiter und sterben nach ca. 7 Tagen ab. Die Wirkung tritt auch bei niedrigen Temperaturen unter 15°C ein, ist dann allerdings etwas verzögert, da die Fraßtätigkeit der Raupen dann geringer ist. Eine Anwendung in den kühleren Morgen- oder Abendstunden ist noch vorteilhafter. Ca 1-5 Stunden nach der Spritzung sollte es nicht regnen, um ein gutes Antrocknen des Mittels und eine Aufnahme in die Blätter zu gewährleisten. Ansonsten Anwendung nochmals wiederholen!
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Weiter können Bacillus-thuringiensis-Produkte (Bt-Präparate) angewendet werden. Sie besitzen Fraßgiftwirkung und sind selektive Insektizide. Eichenprozessionsspinner-Raupen nehmen das zunächst ungiftige Protoxin (Vorläufertoxin) mit der Nahrung auf. Im Mitteldarm der Eichenprozessionsspinner-Raupen herrscht ein alkalische pH-Milieu vor. Dort werden die Kristallproteine durch Enzyme (genauer: Proteasen) gespalten.
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Aus den bisher inaktiven Protoxinen entstehen jetzt die „tödlichen“ Toxinformen. Diese binden sich an spezifische Darmwand-Rezeptoren in den EPS-Raupen. Spezielle Bestandteile des Toxins senken sich nun in die Darmwand-Zellmembran und verursachen die Entstehung von permeablen Poren. Die EPS-Darmwand wird so durchlässig und regelrecht perforiert. Ein sofortiger Fraßstopp der EPS-Raupen ist die Folge. Eine Diarrhoe folgt und diese führt zum Austrocknen der Raupen. Dann gelangen Darmbakterien durch die Poren in die Hämolymphe („Blut“ der Raupen) und verursachen eine Art "Blutvergiftung". Sie führt zum Absterben des EPS-Befalls.
Noch ein Tipp:
Bitte bekämpfen Sie Eichenprozessionsspinner nicht selbst: Hautausschläge, massive gesundheitliche Probleme oder Abstürze von den Eichenbäumen können die Folge sein
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Dr. rer. nat. Gerhard Binker (EU-zertifiziert), Dipl. Chem. Univ.
Joachim Binker, Geprüfter Schädlingsbekämpfer
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