Rotbrauner Reismehlkäfer
Der aus der Familie der Schwarzkäfer (Tenebrionidae) stammende, Wärme liebende, sehr kälteempfindliche, tropische Rotbraune Reismehlkäfer (Tribolium castaneum Herbst 1797) ist ein sehr vorratsschädlicher Käfer vor allem in Großmühlen und -bäckereien. Hier befällt er vor allem Mehl und (beschädigtes) Bruchgetreide, Teig- und Backwaren, Hirse, Erbsen, Bohnen, Kakao, Trockenfrüchte, Nüsse, Ölfrüchte und Gewürze. Der Rotbraune Reismehlkäfer ist flugfähig und verbreitet sich bei höheren Temperaturen dann auch durch Flug.
Foto: Tribolium castaneum
Die weißen, länglich-ovalen Eier erreichen eine Größe von 0,6 × 0,4 Millimeter und sind von einem klebrigen Sekret überzogen. Sie haften sehr leicht am Brutsubstrat und sind aufgrund ihrer Färbung zum Beispiel in Mehl nur schwierig zu entdecken. Die Larven des Rotbraunen Reismehlkäfers bohren sich in angebrochene Getreidesamen ein und fressen im Verborgenen. Nach dem Schlupf haben die Larven des Rotbraunen Reismehlkäfers eine Länge von 1,2 Millimeter. Neben den erzeugten Fraßverlusten werden die befallenen Vorräte und Waren durch ausgeschiedenen Kot und abgesonderte Chinone verunreinigt. Chinone sind insektizide und fungizide oxidierte Phenole mit krebserregender Wirkung. Durch die von Tribolien abgegebenen Chinone verfärbt sich befallenes Mehl rosa, nimmt einen „mottenkugelartigen" Geruch an und verliert seine Backfähigkeit. Auch Geschmack und Geruch von Backwaren werden durch die Chinone nachteilig verändert und ungenießbar.
Foto: Tribolium-Befall auf Vorräten
Das Tribolium castaneum-Weibchen legt täglich zwischen 2 und ca. 20 Eier einzeln in das Brutsubstrat ab. Insgesamt können angeblich bis zu 1.000 Eier produziert werden. Die weißen, länglich-ovalen Eier des Rotbraunen Reismehlkäfers sind von einem klebrigen Sekret überzogen und haften am Brutsubstrat (Mehl). Man kann sie kaum entdecken. Nach dem Schlüpfen haben die weißen und später gelblich Larven von Tribolium castaneum eine Länge von ca. 1,2mm, ausgewachsen dann ca. 8 mm. Sie haben drei Laufbeinpaare sowie zwei charakteristische „Nachschieber" am 9. Abdominalsegment. Die gelblich bis bräunlich gefärbte, 3 bis 4mm lange Puppe von Tribolium castaneum liegt frei im Brutsubstrat
Foto: Larvenstadien von Tribolium
Entwicklungsfakten:
- Je nach Temperatur schlüpfen die Larven nach 3 bis 14 Tagen
- Nach 6 bis 12 Häutungen erfolgt die Verpuppung.
- Lebensdauer der Käfer: ca. 7 bis 8 Monate, bei niedrigen Temperaturen sogar bis zu einem Jahr.
- Idealen Entwicklungsbedingungen: 32 und 37°C /70% rel. Luftfeuchtigkeit; Entwicklungsdauer: 27 bis 35 Tage
- bei 22°C Entwicklungsdauer ca. 93 Tage
- bei 25°C und 75% relativer Luftfeuchtigkeit Entwicklungsdauer ca. 45 bis 90 Tage
- Zyklus vom Ei bis zur Imago: 27 bis 35 Tage
- die Käfer tolerieren niedrige Temperaturen nur sehr kurzfristig
- die Puppen sterben bereits bei 20°C ab
- die Larven überleben Temperaturen von weniger als 19°C nur kurz
- die Ei-Entwicklung stoppt bei weniger als 16°C
- die Käfer überleben bei einer Temperatur von 7°C etwa 25 Tage
- Minustemperaturen überstehen die Käfer nur für wenige Stunden
Foto: Typische Laufspuren von Tribolien auf Mehlstaub
Bekämpfung:
- Kälteverfahren: z.B. bei 24 Stunden/-20°C: alle Entwicklungsstadien sterben
- Kontaktinsektizide (Chemische Schädlingsbekämpfungsmittel)
- giftfreie Behandlung auf Kieselgur-Basis: DrySec-Verfahren
- Wärmeentwesung
- Begasung mit Profume
Foto: Vorbereitungen zur Raumvernebelung mit Kontaktinsektiziden
Foto: Begasung einer Großmühle mit Profume