Dörrobstmotte
Die Dörrobstmotte (Plodia interpunctella, HÜBNER, 1831) gehört zu den Schmetterlingen (Familie: Pyralidae).
Foto: Dörrobstmotten-Falter
Zu den Lebensräumen von Dörrobstmotten gehören Groß- und Kunstmühlen, Nahrungsmittelbetriebe, Getreidespeicher, Lagerhäuser, Silos, Supermärkte, Großküchen, Vorratskammern- und schränke in Wohnungen. Die Einschleppung erfolgt meist mit infizierter Nahrung und Tierfutter.
Dieser charakteristisch gefärbte, rotbraun bis bronzefarbene, flugfähige Falter wird ca. 6 bis 9mm lang. Die Flügelspannweite beträgt ungefähr 20mm. Die Färbung der Raupe kann je nach Ernährung weißlich, grünlich oder rötlich sein. Ausgewachsen hat sie eine Länge von ca. 16mm.
Foto: Raupe der Dörrobstmotte
Nach der Kopulation legt ein Dörrobstmottenweibchen zwischen 200 und 400 Eier, meist direkt an das Nährsubstrat für die sich entwickelnden Larven.
Befallen werden:
- Nüsse
- Trockenobst
- Müsli
- Schokolade
- Getreide- und Getreideprodukte, Biskuit, Brot, Kekse, Malz, Nudeln
- Hülsenfrüchte
- Mais, Maismehl
- Gewürze, sogar Paprikapulver und Cayenne-Pfeffer
In Museen und Archiven werden sogar Pelze und alte Bücher nicht verschont.
Es treten in der Fressphase bis zu 7 Larvalstadien auf, danach folgt eine 3- bis 10-tägige Wanderphase der Raupe. Anschließend beginnt an einem geschützten Ort die Verpuppung in einem Kokon.
In beheizten Räumen (z.B. Mühlenräume mit Maschinenabwärme, Küchen, Wohnungen) schlüpfen die Falter nach ca. 2 Wochen, in ungeheizten Habitaten, wie Getreidesilos, tritt meist wegen niedriger Temperaturen eine mehrmonatige Diapause ein. Es können je nach Temperatur 2 bis 4 Generationen im Jahr auftreten.
Die Schäden können an befallenen Waren durch Kotkontaminationen, Larvenfraß und Gespinst-Verklumpung enorm sein. Befallene Nahrungsmittel müssen weggeworfen werden.
Foto: Kopf der Dörrobstmotte
Die abgelegten Eier und daraus schlüpfenden Larven der Dörrobstmotte sind relativ Kälte-empfindlich. 11 Tage Kälteeinwirkung bei 8°C oder 15 Tage bei 12°C reichten aus, um die Entwicklung frisch gelegter Plodia interpunctella-Eier zu verhindern.
Foto: Monitoring mit Sexuallockstoff-bestückten Trichterfallen
Bekämpfungsstrategien:
- Dörrobstmottenbefall läßt sich gut mit einem Monitoring mit Sexualpheromon-Klebefallen nachweisen
- Vernebelung von Kontaktinsektiziden (Chemisches Schädlingsbekämpfungsmittel)
- Schlupfwespeneinsatz mit Trichogramma, die die Eier der Dörrobstmotten parasitieren (Biologische Schädlingsbekämpfung im Vorratsschutz)
- Verwirrungstechnik mit Pheromonen
- Vorräte kühl und trocken und dicht verschlossen lagern
- Lichtfallen (Aufstellen an den dunkelsten Stellen im Raum)
- Bei starkem Befall in Groß- und Kunstmühlen: Wärmeentwesung oder Begasung mit Profume
Foto: Lichtfallen-Einsatz