Jetzt wird's eng: Keine lösemittelhaltigen Holzschutzmittel mehr!
Das Deutsche Institut für Bautechnik spricht ein indirektes Verbot zur Anwendung von lösemittelhaltigen Holzschutzmitteln in Häusern zur Hausbockbekämpfung aus.
Foto: Die Larven des Hausbock-Käfers haben den Splintholzanteil eines Wohnhaussparrens statisch bedenklich zerstört. Mit welchen Holzschutzmitteln kann man den Hausbock bekämpfen?
In den Prüfbescheiden für lösemittelhaltige Holzschutzmittel hat das Deutsche Institut für Bautechnik in den Anwendungseinschränkungen festgelegt, dass diese Holzschutzmittel in Innenräumen und angrenzenden Räumen nicht mehr verwendet werden dürfen.
Diese Entscheidung hat erhebliche technische und finanzielle Auswirkungen auf die Praxis: Es kann entweder nur noch auf die langsam wirkenden, wässrigen Bor-haltigen Holzschutzmittel („Borsalze") zurückgegriffen werden oder der Bauherr muß sich teurere Methoden zur Hausbockbekämpfung leisten, wie Druckinjektagen, Heißluftverfahren oder Begasung.
Der Nachteil der wässrigen Borpräparate ist deren langsame Wirksamkeit gegen den Hausbock und Gewöhnlichen Nagekäfer. Da die chemischen Borverbindungen nur noch Fraßgifte für diese Holzschädlinge sind, müssen sie erst relativ viel Bor-imprägniertes Holz fressen, damit sie genügend Bor-Wirkstoff korporiert (=aufgenommen) haben und endlich absterben. Dieser Wirkprozeß kann mehrere Jahre dauern, ja sogar mehr als 5 Jahre. Die damit verbundenen Probleme sind, dass
- die Larven eine ganze zeitlang noch unbehelligt weiterfressen und dabei zusätzliche Schäden erzeugen
- und der Bauherr durch die oftmals hörbaren Fraßgeräusche die Geduld verliert und dann auf die Gewährleistung pocht, wenn er die Bekämpfungsarbeiten von einem Fachunternehmen hat ausführen lassen.
Zur Beschleunigung der Abtötung müssen dann aufwändige Bohrlochtränkungen oder Drucktränkungen (Hochdruckinjektagen) ausgeführt werden, um größere Wirkstoffmengen tiefer ins Holz -wo die Larven fressen- einzubringen.
Noch schwieriger wird die Sache, wenn der Hausbockbefall nach einem Dachgeschoß-Ausbau oder einer energetischen Sanierung in den ausgebauten und wärmegedämmten Dachschrägen sitzt: Lesen Sie hierzu: „Hausbockbefall in verbauten Dachschrägen, was tun?"