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Biologie der Pilze

Pilze unerwünscht - Zerstörung von Nutzholz

Holz ist ein natürlicher, gewachsener, organischer Baustoff. Wie in der Natur üblich, dient jedes Leben einem anderen als Nahrungsgrundlage, genauso ist es auch beim Holz. Es dient sowohl tierischen als auch pflanzlichen Lebewesen als Nahrungsquelle. Diese benötigen als Lebensgrundlage jedoch zusätzlich Wasser. Während Insekten, wie der Hausbockkäfer, eine Mindestholzfeuchte von ca. 10% benötigen, muß zur Entstehung eines Pilzbefalls eines Mindestfeuchte von ca. 20% vorherrschen.

Pilze leben sowohl von totem als auch von lebendem Holz

Saprophyten

von totem Holz lebend

  • Echter Hausschwamm
  • Brauner Kellerschwamm
  • Weißer Porenschwamm
  • Tannen-/Zaun-Blättling

Parasiten

am lebenden Baum wachsend

  • Wurzelschwamm
  • Kiefernbaumschwamm
  • Zunderschwamm
  • Spaltblättling
  • Eichenwirrling

Symbionten

auf pilzbefallenes Holz angewiesen

  • Trotzkopf
  • Gescheckter Nagekäfer
  • Schwammholz-Nagekäfer
  • Holzameisen

Vermehrung durch Sporen

Die Samen der Pilze werden Sporen genannt. Sie werden in der Fruchtschicht (Hymenium) des Fruchtkörpers gebildet. Die Sporen befinden sich wie Staubteilchen in der Atemluft und sind wie Bakterien oder Viren ein fester Bestandteil unserer Umwelt. Hohe Konzentrationen dieser Sporen ergeben sich immer dort, wo ein bereits vorhandener Fruchtkörper die Sporen produziert. Sie wirken sich auf einen gesunden Menschen in der Regel nicht aus - ist jedoch das menschliche Immunsystem durch Krankheit geschwächt, so können diese, wie bei einigen Schimmelpilzen als Krankheitserreger wirken. Ebenso stark gefährdet sind Säuglinge und Kleinkinder, da ihr Immunsystem wesentlich schwächer ausgebildet ist. So können bei geschwächtem Immunsystem eingeatmete Sporen Lungenentzündungen, Tuberkulose oder Allergien hervorrufen.
Mykosen und mykogene Allergien sind Krankheitsformen, die durch direkten Kontakt mit Pilzen entstehen. Die Stoffwechselprodukte bestimmter Schimmelpilze können Vergiftungserkrankungen durch die Giftstoffe (Mykotoxine) selbst hervorrufen.
Jeder Pilz hat seine arttypischen Sporen, die sich nach Farbe, Größe, Form und Oberfläche unterscheiden. Über eine mikroskopische Sporendiagnose ist jederzeit eine Pilzbestimmung möglich.

Zellfäden (=Hyphen) durchwachsen die Holzzellen

Aus den nur fünf bis 25 µm (1 µm = 1 Mill. Meter) großen Sporen keimen unter günstigen Bedingungen (Feuchte, Temperatur) kleine Zellfäden (Hyphen) aus, die dann die Holzzellen durchwachsen und in tieferliegende Holzschichten einwachsen. Hieraus erklärt sich die Forderung eines Gesundschnittes bei von Echtem Hausschwamm befallenem Holz von ca. 1 Meter über den letzten erkennbaren Befall hinaus!

Myzel = Wurzelgeflecht

img12Das Myzel ist ein watteartiges Geflecht aus Zellfäden, welches das Holz durchzieht (Substratmyzel) oder auf dessen Oberfläche (Oberflächenmyzel) gebildet wird. Ist das Myzel ausreichend stark, werden sog. Myzelstränge und auch Fruchtkörper gebildet.
Das Myzel ist je nach Pilzart typisch ausgebildet und dient dem Fachmann als eines der Merkmale zur Artenbestimmung.

Myzelstränge

Die Myzelstränge dienen den Pilzen zum Transport sowie der Leitung von Nährstoffen und Wasser. Besonders dicke, bis bleistiftstarke Stränge finden sich beim Echten Hausschwamm. Mit Hilfe der Stränge sind die Pilze in der Lage, sich rasch und über große Entfernungen auszubreiten. Holzfreie Zonen wie Aufschüttungen oder Mauerwerk von Gebäuden werden nicht nur meterweit be- sondern auch durchwachsen.
Die Stränge sind ein weiteres mögliches Merkmal zur Bestimmung der Schwammart.

Fruchtkörper

Aus dem Schwamm-Myzel entwickeln sich unter günstigen Bedingungen die für jede Pilzart typischen Fruchtkörper. Sie unterscheiden sich in Form, Farbe und Größe. Anhand der Fruchtkörper kann der Fachmann zweifelsfrei makroskopisch die Art des Pilzbefalls bestimmen.
Im Fruchtkörper befindet sich die Fruchtschicht (Hymenium), wo wiederum die Sporen gebildet werden.

Allgemeine Informationen

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