Raumvernebelung
Die Bekämpfung von Schadinsekten in Räumen (Lebensmittel-verarbeitenden Betrieben, Mühlen, Läger, Museen) kann mittels Raumvernebelung von bioziden Wirkstoff-Formulierungen mit Austreibeeffekt erfolgen. Es können zwei verschiedene Techniken angewendet werden:
– Heißnebel: Hierbei bleibt der Nebel viel länger im Raum bevor er sehr langsam absinkt. Die Verteilung ist gut, und es wird jeder Winkel im Gewächshaus erreicht. Das Heißnebelgerät ist eine der neuzeitlichen Nebeltechniken mit Low Volume (reduzierte Aufwandmenge). Die dabei erzeugte Tröpfchengröße reicht von 0,5µm - 50µm bei einer maximalen Durchflussleistung von 34ltr./h was einer Nebelleistung von ca. 1600m³ pro Minute entspricht. Dadurch können auch größere Räume oder Hallen in kürzester Zeit behandelt werden.
Funktionsprinzip: Aus einem Benzin- Luftgemisch werden heiße Gase erzeugt, die mit hoher Geschwindigkeit ausströmen. Die zu vernebelnde Insektizidformulierung wird im Auslassrohr in den heißen Gasstrom injiziert, so dass die Insektizid-Lösung innerhalb kürzester Zeit verwirbelt wird und ohne Zerfall der Inhaltsstoffe verdampft. Dadurch entsteht ein feiner, sichtbarer Nebel. Der Motor des Gerätes arbeitet nach dem Pulse-Jet-Prinzip, ohne bewegliche Teile und somit praktisch ohne Verschleiß.
Foto: Raumvernebler in Heißnebeltechnik
Andere Nebelgeräte arbeiten nach dem Swingfire-Verfahren und werden mit Benzin betrieben. Ein Benzin/Luft-Gemisch wird in der Brennkammer gezündet und lässt eine Gassäule im Resonatorrohr je nach Gerätetyp zwischen 80 und 110 mal pro Sekunde schwingen. Am Ende des Resonators wird das gelöste Insektizid in den mit hoher Geschwindigkeit austretenden Luftstrom eingespeist, zu feinen Aerosoltröpfchen zerrissen und zu einem leicht schwebenden insektiziden Nebel aufbereitet. Insektizider Nebelstoff und Benzin werden durch leichten Überdruck aus den Tanks gefördert.
Foto: Heißvernebelung eines Lagers mit Sackstapeln
– Kaltnebel: Kaltnebel sinkt innerhalb von Minuten ab, die Tröpfchengröße und Menge können je nach Gerät eingestellt werden. Die Behandlung richtet sich nach Raumvolumen und Flächengröße. Der wichtigste Vorteil gegenüber dem Heißnebel besteht darin, dass der Kaltnebel innerhalb von Minuten auf die Behandlungsflächen absinkt. Das heißt, dass die Methode auch in undichten oder belüfteten Räumen angewendet werden kann. Die Arbeit kann in den behandelten Räumen nach kurzer Zeit wieder aufgenommen werden. Durch das schnelle Absinken des Nebels können ohne weiteres auch nur Teilflächen behandelt werden. Des Weiteren können die Durchflussmenge des Mittels und damit die Tröpfchengröße (0 bis 100µm) frei bestimmt werden. Dank des pneumatischen Systems kann mit einer speziellen Wirbelstromdüse eine Nebelwurfweite von 12 bis 18m erreicht werden.
Foto: Kaltnebler im Einsatz