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Glänzendschwarze Holzameise

Wissenschaftlicher Artname: Lasius fuliginosus (LATREILLE, 1789)

Kurzportrait

Unterfamilie: Formicinae (Schuppenameisen)

Gattung: Lasius

Nahrung: Insekten, Honigtau, Elaiosomen

Lebensraum: Mittel- und Südeuropa

Königinnen: monogyn

Winterruhe: Oktober - März

Schwärmzeit: Juni - August

(Körper-)Größe: Königinnen: ca. 7 - 9mm

Arbeiterinnen: ca. 2,5 - 4,5mm

Männchen: ca. 3,5 - 4,5mm

Aussehen/Färbung: Die Ameise hat einen rotgelb bis rotbraunen Thorax (Brust), welcher sich gut vom dunkleren Kopf und Abdomen (Hinterleib) abhebt.

Puppen: Kokonpuppen

Sonstige Angaben: Lasius emarginatus zählt zu den sehr dominanten Ameisen

Erkennen:
Wie der Name sagt, weist die Glänzendschwarze Holzameise eine gleichmäßig schwarze, glänzende Färbung auf. Die Arbeiterinnen von Lasius fuliginosus erreichen eine Länge von bis zu fünf Millimeter.

Vorkommen und Lebensweise:
Die Glänzendschwarze Holzameise ist in ganz Deutschland verbreitet und besiedelt im Freiland Gehölzstandorte jeder Art. Hier legen die Arbeiterinnen von Lasius fuliginosus sowohl in Hohlräumen in der Stammbasis, als auch im Wurzelwerk aus einer Mischung von zerkautem Holz und Honigtau umfangreiche Kartonnester an. Auf diesem Substrat, das zu fast 50 Prozent aus Zucker besteht, siedelt sich dann der Pilz Cladosporium myrmecophilum an, der dem Gebilde mit seinen Hyphen zusätzliche Festigkeit verleiht. Sie nagen Hohlräume in das Holz und befüllen sie mit dieser schwärzlichen Masse. Die feinen Pilzfäden von Cladosporium myrmecophilum überwuchern und durchdringen die dünnen Wände und verstärken diese vielfach. Der alleinige Zweck dieser Pilzzucht ist die Stabilisation der Nestwände durch das netzartige Pilzgeflecht. Lasius fuliginosus ernährt sich nicht von diesem Pilz, wie oft irrtümlich angenommen wird. Im Haus legt Lasius fuliginosus ihre Nester in gemauerten Hohlräumen oder zwischen Gebälk an oder auch oft in fassadenzwischenräumen, Dehnungsfugen etc. Die Kolonien der Glänzendschwarzen Holzameise enthalten häufig mehrere Königinnen und bestehen oft aus zahlreichen, miteinander in Verbindung stehenden Teilnestern. Eine einzige Kolonie von Lasius fuliginosus kann bis zu zwei Millionen Arbeiterinnen umfassen. Glänzendschwarze Holzameisen ernähren sich vorwiegend von Honigtau, zeitweilig werden aber auch Insekten und andere Gliedertiere erbeutet. Die Geschlechtstiere von Lasius fuliginosus schwärmen in der Zeit von Juni bis September nachmittags bis in die ersten Nachtstunden.
Die Geschlechtstiere schwärmen zwischen Juni und Juli. Manchmal wird die Jungkönigin vom Mutternest oder einem anderen Nest dieser Art adoptiert. Meist parasitiert die Jungkönigin bei der Gründung aber ein bereits vorhandenes Nest der Gelben Schattenameise (Lasius umbratus). Sie dringt in ein weiselloses Nest (= Nest ohne Königin) ein und legt dort ihre Eier ab, welche von den Lasius umbratus Arbeiterinnen versorgt werden. Im Laufe der Zeit sterben alle Hilfsameisen ab und das Nest wird nur noch von Lasius fuliginosus bewohnt. Mit bis zu zwei Millionen Arbeiterinnen können die polygynen Staaten sehr volkreich werden, zudem entwickeln sich mehrere Zweignester, in denen jeweils auch eine oder mehrere Königinnen leben.
In der Nähe der Nester ist ein süßlicher Duft wahrnehmbar. In ihren Mandibeldrüsen produzieren die Ameisen Dendrolasin und Undecan. Diese Sekrete werden bei Störung oder Bedrohung des Nestes abgegeben. Was für den Menschen nur ein süßlicher Duft ist, ist für das Ameisenvolk eine effiziente Methode, das komplette Nest in Alarmbereitschaft zu versetzen. Zudem hat dieser Geruch eine sehr stark abschreckende Wirkung auf andere Lasius-Arten und wirkt bei diesen sogar toxisch.

Schadpotential:
Bei einem Befall mit der Glänzendschwarzen Holzameise besteht dringender Handlungsbedarf, da speziell die sehr großen Völker dieser Ameisenart schwerwiegende Schäden an der Bausubstanz verursachen können. Wie andere Holzzerstörende Ameisenarten auch, gehört die Glänzendschwarze Holzameise zu den Materialschädlingen.

Bekämpfung:
Die Bekämpfung von Kolonien der Glänzendschwarzen Holzameise, die sich im Haus angesiedelt haben, bereitet meist erhebliche Probleme. Außerhalb des Nestes trifft man in der Regel nur die Arbeiterinnen an. Die ausschließliche Bekämpfung dieser Außendiensttiere macht allerdings wenig Sinn, da der Verlust von vergleichsweise wenigen Individuen rasch ausgeglichen werden kann. Das eigentliche Ziel von Bekämpfungsaktionen muss daher sein die Arbeiterinnen zusammen mit der Königin bzw. den Königinnen zu beseitigen, da nur dann die gesamte Kolonie der Glänzendschwarzen Holzameise aussterben wird. Meist halten sich die Königinnen in den am besten geschützten - und damit auch unzugänglichsten Teilen des Nestes auf. Dies erschwert eine Bekämpfung mit Kontaktinsektiziden. Auch eine Bekämpfung mit Fraßködern allein bringt oftmals nicht den gewünschten Erfolg, da speziell die Arbeiterinnen der Glänzendschwarzen Holzameise meist mehrere Futterquellen nutzen und so nur ein Teil der Tiere vergiftetes Futter aufnimmt.
In einigen Fällen hilft dann nur eine Hauszeltbegasung, um die Ameisen in all ihren unzugänglichen Verstecken im Gebäude abzutöten.

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Glänzendschwarze Holzameise

Allgemeine Informationen

Videoclips