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Braune Wegameise

Die Braune Wegameise (Lasius brunneus, Latreille) tritt sehr häufig als gefährlicher Materialschädling in Gebäuden auf und ist in die Unterfamilie Formicinae einzuordnen.

BrauneWegameise
Foto: Braune Wegameise

Die Kolonien enthalten eine bis mehrere Königinnen (polygyn). Die Nester werden in morschem Holz durch Aushöhlen angelegt. Sie ist eine baum- oder Gebäude-bewohnende, relativ scheue Ameise. Diese Ameisenart ist mehrfarbig, gut erkenntlich am hell-braunen Kopf, am hellen-gelbbraunen Mittelteil und am dunkleren, braun-schwarzen Hinterleib. Die fleißigen Arbeiterinnen der Braunen Wegameise weisen nur eine Körpergröße zwischen 3 bis 4mm auf. Im Freien mit Laubgehölzbotanik können Nestdichten von mehr als 20 Nestern auf 100m² auftreten. Lasius brunneus betreibt intensiv Trophobiose (=symbiotische Beziehung zwischen den Nahrung anbietenden Blattläusen und den Nahrung aufnehmenden und dafür Schutz und Pflege als Gegenleistung bietenden Ameisen). Zusätzlich ist Lasius brunneus nektarivor (Nektar-fressend) und schwach zoophag (andere Tiere fressend).
Die Braune Wegameise kommt häufig in Gebäuden an feuchten Hölzern mit Pilzbefall vor. Sie kann sowohl morsche als auch trockene Konstruktionshölzer bzw. Holzwerk- und Holzbaustoffe angreifen und dabei z.T. völlig aushöhlen. Häufig findet man Lasius brunneus bei einem Befall in beheizten Zwischendecken oder in Fassadenhohlräumen oder unter Fußböden. Sie legt ihre Nester in alle diversen Dämmstoffe, wie Dämmmatten, Styropor oder Einblasdämmung an.
Die Arbeiterinnen der Braunen Wegameise laufen fast ausschließlich in Fugen, Ritzen und Spalten und vermeiden es auf offenen Oberflächen frei zu laufen. Sie überqueren kaum freie Oberflächen und werden deshalb oftmals erst dann entdeckt, wenn bereits viel Holzsubstanz zerstört wurde. Erste Befallsanzeichen für Befall sind Krümel, Genagsel und sonstige herausgeförderte Materialteichen. In der warmen Jahreszeit sind zum Teil große Mengen von geflügelten Männchen und Weibchen zu beobachten, wenn sie das Nest verlassen. Die männlichen und weiblichen Geschlechtstiere schwärmen von Ende Mai (wenn warm) bis Anfang August, meist im Juni, und sehr oft in der Zeit zwischen 5.00 und 14.00 Uhr (meist am frühen Nachmittag). Nach dem stattgefundenen Schwarmflug suchen die Königinnen sehr oft die Nähe von Bäumen oder angefaulte Konstruktionshölzer in Gebäuden/Fassaden und gründen dort claustral unter der Borke, in abgebrochenen Ästen oder angefaulten Bohrgängen/Holzspalten von Konstruktionshölzern einen Ameisenstaat, allerdings selten höher als vier Meter über dem Erdboden.

Im „claustralen" Fall gründet eine einzelne begattete Königin ohne fremde Hilfe eine eigene Kolonie von Grund auf. Sie gräbt sich dazu eine sogenannte Gründungskammer und verschließt diese. Hier legt sie ihre ersten Eier, aus denen sich dann Larven, Puppen und später Arbeiterinnen entwickeln. Die geschlüpften Arbeiterinnen übernehmen dann sofort die Brutpflege und nach und nach wächst der Staat bis er seine volle Größe erreicht. Da es anfänglich für die junge Königin zu gefährlich ist, die Gründungskammer zur Nahrungssuche zu verlassen, bleibt die Königin in der Gründungskammer nach der Eiablage eingeschlossen, also in Klausur (= claustrale Staatengründung). Da es aber Monate dauert, bis die ersten jungen Arbeiterinnen schlüpfen, muss die Königin in der Lage sein, diese lange Zeit ohne Nahrung zu überstehen. Die Arbeiterinnen-Larven entwickeln sich aus den Eiern noch vor Einbruch des Winters. Die Larven überwintern zusammen mit der Königin und verpuppen sich erst im nächsten Frühjahr. Wenn dann im Frühjahr aus den Puppen die ersten Arbeiterinnen schlüpfen und zum ersten mal die Gründungskammer verlassen, um auf Futtersuche zu gehen, sind nicht selten mehrere Monate vergangen. In dieser „Fastenzeit" lebt die Königin in erster Linie von Reserven aus ihrem Körper und sie baut hierzu auch die nun überflüssig gewordene Flugmuskulatur ab. Und die Königin muss nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Brut am Leben erhalten und diese ebenfalls durch die eigenen Reserven füttern und dabei bis ans Äußerste ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit gehen. Zum Überleben dienen (fast kannibalisch) vor allem die gelegten Eier, die teilweise an die Larven verfüttert werden oder aber die Königin frißt sie selbst auf (trophische Eier). Reife Kolonien wandern mit zunehmender Größe in Richtung Erdreich/Boden, sobald der Platz nicht mehr ausreicht und sind oft polydom. Als polydom werden Kolonien bezeichnet, die mehr als ein Nest besitzen. Polydomie nützlich einer Kolonie zum einen zum erweitern des Aktionsradius und zum anderen kann sich die Kolonie leichter gegen Angriffe anderer Kolonien verteidigen. Die Kolonien sind monogyn (Als monogyn bezeichnet man Ameisen, deren Kolonien nur eine begattete Königin =Gyne haben; polygyn = mehrere friedlich zusammen-lebende Königinnen in einer Kolonie; oligogyne = mehrere Königinnen, welche aber räumlich getrennt leben).

Ameisen-beim-Melken
Foto: Ameisen beim Melken (Trophobiose)

Durch das Zerstören und Aushöhlen von statisch relevanten Holzteilen oder tragenden Holzelementen in Gebäuden kann die Braune Wegameise große Schäden anrichten. Oftmals sind mehrere Kolonien in ein und demselben Gebäude vorhanden. Es müssen alle Kolonien bekämpft werden, da ansonsten wieder weitere Kolonien angelegt werden und der Befall nicht völlig ausgerottet wird. Die Bekämpfung von Kolonien von im Gebäude angesiedelten Braunen Wegameisen, gestaltet sich oft als sehr schwierig und komplex. Außerhalb des Nestes trifft man meist nur auf die Außendiensttiere von Lasius brunneus. Die ausschließliche Bekämpfung dieser Arbeiterinnen macht nur wenig Sinn, da der Verlust von vergleichsweise wenigen Individuen in den großen Kolonien der Braunen Wegameise kaum ins Gewicht fällt. Das zwingend erforderliche Ziel der Bekämpfung muß sein, die Königin bzw. alle Königinnen zu beseitigen, da nur dann die gesamten Lasius brunneus-Völker bzw. alle Kolonien aussterben. Die Königinnen der Braunen Wegameise werden in den am besten geschützten und damit auch unzugänglichsten Teilen der Nester beherbergt. Die Nestanlagen können weit verzweigt und in verschiedene Gebäudebereiche reichen. Bei Gebäudeöffnungen müssen unbedingt alle Nestanlagen vollständig in allen Himmelrichtungen und Stockwerken ausgerottet werden. Die komplexen Nestanlagen erschweren deshalb oftmals die Bekämpfung nur mit Kontaktinsektiziden. Diese Strategien schlagen deshalb oft fehl. Auch eine ausschließliche Bekämpfung mit Insektiziden in Fraßködern auf den Ameisenstraßen bringt selten durchschlagenden Erfolg, da die Arbeiterinnen der Braunen Wegameise sehr häufig mehrere Futterquellen nutzen und so nur ein geringer Teil der Ameisen den ausgelegten Fraßköder aufnimmt.

Einhausung
Foto: Die Einhausung ist beendet: Die Begasung kann beginnen

Eine vollständige Bekämpfung der Braunen Wegameise ist oftmals nur durch eine Begasung im Zeltverfahren mit Vikane möglich.

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