Brotkäfer
Der Brotkäfer, entomologisch-wissenschaftlich Stegobium paniceum (LINNAEUS, 1761) genannt, kommt als Vorratsschädling in Kunstmühlen, Vorratslägern, Lebensmittel-verarbeitenden Betrieben, Supermärkten etc. vor, aber auch in Apotheken, Museen, zoologischen Sammlungen und Archiven und hier als gefährlicher Materialschädling (besonders in Büchern). Er ist eine Art aus der Familie der Nagekäfer (Ptinidae) und deshalb mit dem Gewöhnlichen Nagekäfer und Tabakkäfer verwandt.
Foto: Brotkäfer-Imago: Der Kopf ist eingezogen
Er ist ein wahrer Allesfresser, der ein großes Spektrum pflanzlicher und tierischer Produkte befallen kann. Neben sogar Salz-, Pfeffer- und Chili-gewürzten Backwaren delektiert er sich er auch an Drogen, Gewürzen, Schokolade, Tierfutter, Müsli, Teigwaren, Brot und Gebäck. Verpackungen aus Papier, Karton oder Pappe werden durchnagt. Der Befall zeigt sich durch stecknadelkopfgroße Ausflugsöffnungen (=Löcher) im Befallsgut.
Foto: Behaarung des Brotkäfers
Der umhüllende ovale, bis zu 3mm lange Chitin-Panzer ist rotbraun bis rostbraun gefärbt. Die Käfer haben eine doppelte Behaarung. So besitzen die Flügeldecken neben einer dezenten, dicht anliegenden Behaarung noch eine sehr raue, aufgerichtete Behaarung. Der Kopf kann zum Schutz vollständig unter den Thorax gezogen werden. Die Weibchen legen ungefähr 70-100 Eier, aus denen die weißen Larven schlüpfen. Nach 2 bis 3 Monaten entwickeln sich die Larven verpuppungsreif. Die Verpuppung findet in einem ovalen, aus Nahrungskrümeln gesponnenen Kokon statt. Die erwachsenen Stegobium paniceum-Käfer leben je nach Klima nur 2 Wochen bis drei Monate.
Die Brotkäfer gedeihen gut zwischen 15°C bis 34°C bei einer Luftfeuchtigkeit von mindestens 35-40%. Bei höheren relativen Luftfeuchtigkeit bis 90% ist die Entwicklung bereits nach ca. 2 ½ Monaten abgeschlossen. Das Entwicklungsoptimum liegt bei ca. 22°C sowie 65% relativer Luftfeuchtigkeit.
Foto: Vom Brotkäfer befallenes Herbar
Der Brotkäfer-Befall verbreitet sich oftmals sehr schnell, da der Brotkäfer gut fliegen kann. Damit ist der Ursprungsort eines Befalls oft nur schwer festzustellen. Die Käfer fliegen meist durch offenstehende oder nicht fest schließende Fenster in die Gebäude und Läger ein.
Foto: Der Brotkäfer setzt zum Flug an
Bei Brotkäfer-Befall sollten erst mal durch ein Monitoring mit Lockstoff-Klebefallen die Befallsstärke und der Befallsort ermittelt werden. Eine Raumkühlung verhindert schnelles Populationswachstum. Befallene Materialien sollten wenn möglich vernichtet werden. Kunst- und Sammlungsgüter, Archivalien und Herbarien können je nach Empfindlichkeit im Kälteverfahren oder mit einer Stickstoff-Begasung (Altarion® NitrogenoGas-Verfahren) desinsektiert werden. Nicht befallene Vorräte stets kühl und trocken lagern!
Foto: Brotkäfer mit gut sichtbarem Kopf
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Binker Materialschutz GmbH, April 2018 © 2018