Zerstörung durch den Holzwurm: Begasung der Kath. Pfarrkirche Bad Hofgastein / Gasteiner Tal

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Der Pfarrer hebt das Kreuz! Wehret dem Holzwurm!

Bauliches:

Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt ist eine römisch-katholische Pfarrkirche in der Marktgemeinde Bad Hofgastein im Land Salzburg. Die gotische dreischiffige Staffelkirche wurde von 1498 bis 1507 erbaut. Der gotische Westturm wurde 1602 erhöht. Die Kirche wurde aber bereits 1023 als Pfarrkirche unter Erzbischof Hartwig genannt und ging 1219 als Schenkung an das Salzburger Domkapitel. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts erhielt die Kirche eine barocke Einrichtung.

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Biologisches:

Die Ausstattung der Kirche wies vielerorts massiven aktiven Befall durch den Holzwurm auf. Die Zerstörungen waren so dramatisch, dass ein partieller Totalverlust der Holzsubstanz drohte. Der Holzwurm gehört zu den Nagekäfern. Sein wissenschaftlicher Name ist „Anobium punctatum De Geer“. Seine Larve frisst mehrere Jahre im Holz bevor sie es als flugfähiger Käfer für Kopulation und erneute Eiablage verlässt.

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Strategisches:

Eine umfassende Bekämpfung des Holzwurms in komplexen und materialsensiblen Gebäuden wie Kircheninnenräumen mit empfindlichen Orgeln, Vergoldungen etc. ist nur durch eine Begasung möglich. Als Bekämpfungsgas wird heutzutage nur noch das von Binker Materialschutz GmbH bereits 1992 aus den USA importierte und zugelassene Sulfurylfluorid (Altarion® Viklean®-Verfahren) eingesetzt. Es wird in Stahlflaschen verflüssigt angeliefert und vor dem Einleiten vor Ort zur Entfernung von herstellungsbedingt enthaltenen Säuren über Filtertürme gereinigt. Im Kirchenraum verteilt es sich rasch unter Einsatz von Ventilatoren. Es dringt überall ins Holz ein wie der zum Leben des Holzwurms notwendige Luftsauerstoff. Eingeatmet von den Schädlingen entfaltet es seine abtötende Wirkung: Eier, Larven, Puppen und Käfer des Holzwurms sterben ab.

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Aktionreiches:

Damit das Begasungsmittel in ausreichend hohen Konzentrationen einwirken kann, musste die Kirche zunächst akribisch abgedichtet werden. Alle Türen, Fenster, Öffnungen und Deckenlöcher wurden gasdicht versiegelt. Nach dem Postieren der Ventilatoren erfolgte das Verlegen der Messchläuche, um über diese nach der Gaseinleitung die Gaskonzentration dauerhaft verfolgen zu können. Hieraus gewonnene Messwerte wurden vor Ort in ein Computerprogramm eingegeben und so die Wirksamkeit indirekt überwacht. Außerhalb der Kirchen galt es die Luft auf Gasspuren zu messen, um die Sicherheit der Nachbarn und Passanten jederzeit außerhalb der Absperrung sicherzustellen. Nach mehreren Tagen Einwirkzeit wurde das Gas-Luftgemisch der Kirche über Schläuche im Turm hoch über dem begasten Innenraum der Kirche abgesaugt.

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Sehen Sie hierzu das Video:

Ergebnisreiches:

Die messtechnische Verfolgung der Begasung ergab eine ausreichende Wirksamkeit, die zusätzlich mit genormten Testblöcken überprüft wurde. Die Holzklötze sind mit Holzwürmern gefüllt und wurden vor der Gaseinleitung in die Kirche ausgelegt und nach der Begasung vom Institut MPA-Eberswalde GmbH ausgewertet: 100% Mortalität erreicht! Die Kirche ist nun wieder holzwurmfrei!

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