Schadstoffe PCP, DDT und Lindan: Dekontamination und Feinreinigung eines Wohngebäudes
Historie:
Viele Holzschutzmittel enthielten in Westdeutschland bis Mitte der 80er Jahre, in Ostdeutschland bis Anfang der 90er Jahre hochgiftige Insektizide, überwiegend Lindan (Hexachlorcyclohexan), PCP (Pentachlorphenol) und DDT (Dichlordiphenyltrichlorethan) und giftige Fungizide wie Furmecyclox, Phenylquecksilberoleat etc.
Sie wurden bekämpfend und vorbeugend gegen Holzschädlinge selbst in Wohnhäusern, und da überwiegend an Holzdecken und Dachstühlen, angewendet. Durch die Raumluft und über Staubkontamination gelangten sie in den menschlichen Körper der Bewohner und Nutzer und verursachten schwere gesundheitliche Schäden. Sie sind überwiegend Nervengifte, die auch über die Haut (Hautresorption) aufgenommen werden können. Während in Westdeutschland Xylamon das kommerzielle Hauptprodukt war, kam Hylotox 59 in der DDR auf den Markt. Dieses Holzschutzmittel wurde 1959 im VEB Fettchemie Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) formuliert und dann 1960 laut DDR Holzschutzmittelverzeichnis auf den Markt gebracht. "Hylotox 59" enthielt 3,5% technisches DDT und 0,5% Lindan gelöst in organischen Lösemitteln.
Vergiftungssymptome:
Kopfschmerzen, Krämpfe, Schweißausbrüche, Fieber, Übelkeit und Bauchschmerzen sowie Hautveränderungen. Auch chronische Schäden an Leber und Nieren sowie fruchtschädigende Wirkungen, Krebs und Erbgutveränderungen sind möglich, da die Substanzen im menschlichen Fettgewebe dauerhaft gespeichert werden.
Dekontamination:
In einem Wohn-und Bürogebäude wurde eine hohe Belastung der Wohngifte Lindan- und PCP- im Hausstaub, im Dachstuhlholz bzw. Liegestaub und in Gipskartonplatten festgestellt. Nach der Schadstoff-Sanierung bzw. Schadstoffbeseitigung musste eine Feinreinigung aller Aufenthaltsräume in den unteren Geschoßen durchgeführt werden. Dazu wurden alle Decken, Wände und Fußböden sowie Fenster, Türen etc. mit unserem Spezialverfahren dekontaminiert.